Ruta 40 & Ruta del vino

25.07.2025

Pass Abra del Acay

Nach dem Auslüften, einem Kaffee und einem schnellen Dulce de Leche-Brötchen, machten wir uns auf den Weg. Die Ruta National 40 mit dem Abra del Acay Pass und weiter in Richtung Cafayate - war das Ziel.

Auf der RN40 war nichts los, ein Auto vor uns, welches sich auf der Wellblechpiste abmühte und auch rasch "geschluckt" wurde. Am Anfang war die Straße teilweise sehr steil, mit ansteigender Höhe war sie angenehm steigend angelegt. Baghira schnurrte richtig bergauf und machte Höhenmeter um Höhenmeter. In den wenigen Haarnadel-Kurven fuhren wir mit richtig dosierter Drehzahl durch und dann standen wir auf der Passhöhe. Diese ist auf 4.950 Höhenmeter und einer der weltweit höchsten befahrbaren Pässe - und was noch viel wichtiger ist, unsere Baghira ist ohne Probleme hochgeklettert - und höher wird's jetzt nicht mehr.

Hoch auf 5.000!

Wir haben noch eine Kuppe neben dem Pass ausgemacht. Viel einfacher als jetzt, werden wir auf keinen 5.000er mehr kommen. Also wanderten wir über Sand und Steine bergauf und nach gut 20 min standen wir am Gipfel eines namenlosen Berges auf 5.067 hm.

Im Abstieg ging es über ein Schneefeld zurück zum Auto. Die Abfahrt gestaltete sich anfangs recht entspannt: ziemlich flach und angenehme Kurven. Dann legte sich die Piste an den Hang und wurde schmaler. Zudem kamen einige Auswaschungen dazu und es wurde steiler. Zwei Fahrzeuge kamen uns entgegen. Wir blieben rechtzeitig an breiteren Stellen stehen, sodass sie problemlos vorbeikamen. Ein Passieren wäre sonst spannend geworden.

Unterbodenwäsche im Fluss

Weiter unten im Tal wurde die Straße dann richtig cool: bergseitig teilweise weggewaschen ging es durch das Flussbett mit zahlreichen Querungen des Flusses mit gratis Unterbodenwäsche für Baghira. Auch war die Landschaft hier voll schön. Die Farben der Berge, des Flussbettes und die Vegetation - einfach genial!

Puente del Diablo & Stellplatz in der Schlucht

Wir machten noch einen Abstecher zur Puente de Diablo, ein Ort, an dem der Fluss in den Felsen fließt, und suchten uns in der roten Canyon Landschaft einen Stellplatz. Wir fuhren ein paar Meter von der Straße weg in einen Seitenarm und wir waren quasi unsichtbar.

Gottfried kochte uns ein feines Rindschnitzel mit Erdäpfelpüree und Salat. Ein genialer Platz auf 2.700 hm und total ruhig.

Am nächsten Tag setzten wir unsere Fahrt auf der RN40 fort. Es blieb eine Staubpiste mit sich ständig ändernder, genialer Landschaft. Wir fuhren durch Quebradas de las Flechas - die Schlucht der Pfeile - eine einzigartige Berglandschaft.

Die Fahrt auf der RN40 mit dem hohen Pass und der genialen Landschaft war einzigartig!

Cafayate – ruta del vino

Die Ruta National 40 bekommt vor Cafayate den Beinamen "Ruta del Vino" und Baghira bekam wieder Asphalt unter die Räder.

Hier wird Wein angebaut. Auf Höhen von 1.600 bis 2.000 hm gedeihen hier vorwiegend Torrontes, Malbec, Cabernet Sauvignon und Tannert. Nach den Strapazen für "Maschine und Mensch" war eine Reisepause angesagt und die malerische Kleinstadt eignete sich bestens dafür.

Wäsche für Auto & Co

Als erstes wurde eine Lavadero gesucht, um Baghria vom Staub zu befreien. Die letzten Tage und die Staubpisten hatten ihr ganz schön zugesetzt. Sie bekam eine Außen- und auch Innenreinigung. Der nächste Weg war in eine lavandería für unsere Bekleidung und die Bettwäsche.

Nachdem dies alles erledigt war, wurde Baghira für zwei Tage auf dem Parkplatz eines Boutique-Hotels in Zentrumsnähe abgestellt. Dort hatte wir uns in einer Suite - mit einem Bad doppelt so groß wie unsere Baghira - eingebucht. Ein neues Hotel, erbaut im Kolonialstil und wirklich geschmackvoll eingerichtet und preislich leistbar. ;-)

Auch der Suche nach der Finca del las nubes

Es war Zeit, wieder einmal die Batterien aufzuladen und die nächsten Schritte zu planen. Am Abend spazierten wir auf den nahegelegenen Hauptplatz und aßen dort zu Abend. Vom Kellner wurde uns die Finca de las nubes zur Weindegustation empfohlen. Das passt ja gut für den nächsten Tag!

Nach einem tollen späten Frühstück holten wir die Wäsche ab und machten uns auf den Weg zur Finca. MapOut zeigte uns einen Fußweg neben dem Fluss an - ca. 6 km Gehweg – klingt doch perfekt! Wir starteten los - nur leider endete der Weg bei einer Schotterfirma und wir gingen im Flussbett weiter. Dann schlugen wir uns weiter durch auf Pfaden von Weidetieren durch Büsche Richtung Ziel. Ein paar Zäune mussten durchstiegen werden, einer sogar unterklettert, da es ein Stacheldrahtzaun war ...

Irgendwann erreichten wir wieder die Straße und nach 1,5 Stunden die Finca de las nubes. :-)

Wir nahmen an einer Weindegustation teil - leider nur in Spanisch - aber Kosten geht ja international. Der Winzer machte dies sehr professionell und verstanden relativ viel!

Er ist im Verhältnis zu den Giganten im Tal eher klein. Seine Lage mit dem Blick über Cafayate ist genial. Nach der Verkostung - die Weine waren übrigens toll - setzten wir uns noch in den Garten und aßen eine feine Jause mit einem guten Achterl.

Heizung überbewertet

Am nächsten Tag starteten wir noch einen Versuch hinsichtlich unserer Heizung. Laut Internet gibt es in ganz Südamerika EINEN Webasto-Händler und der sitzt in Buenos Aires. Also fuhren wir in zwei Werkstätten, aber es hatte keiner das Wissen, den Fehler zu suchen bzw. zu beheben. Unsere Anfragen in entsprechenden Overlander-Gruppen hatten auch keine für uns hilfreiche Ergebnisse.

Wir entschieden uns daher, die Tour ohne Heizung fortzusetzen.

Summiteers Reiseentscheidung

Es war uns klar, dass die Heizung in der Höhe nicht funktionieren könnte, und wir haben das entsprechende Equipment mit, damit wir nicht frieren. Auch können wir uns nach Lust und Laune irgendwo einquartieren.

Der Aufenthalt in Cafayate hat jedenfalls gutgetan. Reisen ist ja kein Urlaub, überhaupt in diesen Höhen. Hier kommen "Mensch und Maschine" an die Grenzen.