Quebrada del Condorito

15.02.2025

Über die Ruta 14 in die Sierra Córdoba

Vom Urlaubsquartier fuhren wir ins nahe gelegene Städtchen Mina Clavero zum Tanken und Einkaufen. Von dort weiter über die Ruta 14 durch die Sierra Córdoba und Sierra Grande in Richtung Osten. Eine sehr schöne Offroadpiste durchs Gebirge, die wir auf iOverlander gefunden hatten.

Vor verschlossenem Tor

Zuerst wollten wir zum Parque Geológico Arco del Cielo - ein Tipp von Bea und Erwin, die wir am Beginn unserer Reise kennengelernt hatten. Wir standen hier gemeinsam mit einem anderen Argentinier vor verschlossenem Tor: mittwochs geschlossen - es war jedoch Samstag?!

Mystisches Asado

Weiter ging es zum Tagesendziel: dem Nationalpark Quebrada del Condorito, welchen uns Koen und Jacomien drei Tage zuvor empfohlen hatten. Im diesem Canyon lernen die jungen Kondore das Fliegen und man kann sie daher gut beobachten.

Beim Eingang in den Nationalpark mussten wir uns registrieren und fuhren dann auf den nächsten Parkplatz, wo wir auch campen durften - und das Ganze gratis! Am Parkplatz standen noch ein paar Fahrzeuge, die mit Rückkehr der Wanderer immer weniger wurden. Zum Schluss standen wir ganz alleine am Platz.

Das Wetter war äußerst wechselhaft. Der Nebel zog durch, löste sich dann wieder auf und die Sonne kam heraus. Dazu ein stetiger Wind, der die Wolken vor sich hertrieb. Mystisch und stimmungsvoll!

Jedenfalls war das Wetter wunderbar, um draußen zu kochen. In die Einkaufstasche war ein 800 Gramm Stück fürs Asado reingerutscht. Das passte perfekt zu diesem wundschönen Platz und war einfach herrlich!

Der frühe Vogel oder der späte Kondor

Wir wollten zeitig starten, aber da es in der Früh noch einmal geregnet hatte und der Nebel eingefallen war, wurde der Wecker auf später gestellt. Nach dem Frühstück war es dann schon zehn Uhr, als wir aufbrachen.

Nach gut 5 km durch eine schöne Landschaft kamen wir am Balcon Norte an und blickten in den Canyon. Man hätte noch 200 hm zum Fluss hinunter gehen können. Zum Balcon Sur konnte man nur mit Guide wandern. Beides ersparten wir uns.

Da es nach wie vor bewölkt und kühl war, waren die Aufwinde noch nicht besonders einladend für die Kondore. Sie ließen sich nicht blicken. Gemeinsam mit anderen Besuchern warteten wir geduldig und beobachteten die Umgebung.

Zum Zeitvertreib fotografierten wir kleine Vögel, welche den Platz nach Essensresten absuchten. Auch waren schon einige Truthahn- und Rabengeier unterwegs. Für diese leichteren Vögel reichte der Aufwind im Cañon offensichtlich. In der Ferne sahen wir mit unserem Fernglas bereits einige Kondore.

Die anderen Besucher, die vor uns am Balkon waren und schon länger warteten, verließen uns nach einiger Zeit. Zusätzlich hatte keiner von ihnen ein Fernglas dabei. Selbst wenn die wunderschönen Vögel kämen, würden sie mit freiem Auge nicht viel von ihnen sehen.

Schließlich waren wir alleine am Balkon Norte.
Und dann erschienen sie!

Nach insgesamt 1,5 Stunden hatten die Kondore endlich Erbarmen mit uns und schwebten in den Canyon hinein. Es war herrlich, die Tiere zu beobachten. Fotografieren und filmen war dann schon herausfordernd, da sie auf der anderen Seite des Canyons die Thermik nutzten und dadurch weit weg waren. Vor allem die Jungen starteten und landeten dort.

Nach einer Stunde zog wieder Nebel auf und die Show hatte ihr Ende gefunden. Es war einfach genial, die Vögel in dieser tollen Kulisse zu beobachten.

Summiteers Reiseweisheit

Der frühe Vogel fängt den Wurm – der späte erspäht Kondore :-)