Cuiabá - Baghira back on the road

08.07.2025

Überraschung in der Werkstatt unseres Vertrauens

Zurück in Cuiabá fuhren wir kurz vor Mittag zur Toyota Werkstatt unseres Vertrauens. Wir hatten verstanden, dass Baghira zu Mittag fertig ist. Über unsere Ortungs-App sahen wir, dass die Reparatur am Vortag begonnen wurde.

Bei Toyota bat uns die Empfangsdame etwas zu warten. Das klang ja nicht so gut. Nach einiger Zeit kamen vier Mitarbeitende zu uns - inkl. einer jungen Praktikantin, die auf Englisch übersetzte. Es tue ihnen leid, aber es dauert leider etwas länger, da die europäischen Autos scheinbar etwas anders gebaut sind. Das Auto wird aber heute sicher noch fertig.

Stadtbesichtigung in Cuiabá

Und so kamen wir beim fünften Besuch von Cuiabá endlich - wenn auch unbeabsichtigt - zu einer Stadtbesichtigung.

Wir fuhren mit Uber ins Zentrum und wanderten ein wenig herum. Cuiabá gibt außer ein paar Kirchen inkl. Kathedrale für unsere Verhältnisse nicht viel her. Der alte Wasserspeicher der Stadt wird als kleines Ausstellungsareal genutzt. Dieses besuchten wir bei freiem Eintritt – hier war es zudem schön kühl! :-)

Zum Essen kehrten wir in einem Veranstaltungsgelände ein, einem Innenhof á la "Altes AKH" in Kleinformat (eine Wiener Location). Wir genossen ein gutes Mittagessen und beobachteten das Treiben im Schatten.

Baghira back on the road

Auf unserer App sahen wir, dass mit Baghira schon eine Probefahrt durchgeführt wurde. So spazierten wir zurück und konnten wie vereinbart unser Auto topp gereinigt und "fit" entgegennehmen. Sogar die Reifen waren an der Außenseite eingelassen. So "hübsch" war Baghira schon lange nicht mehr!

Per Übersetzer wurde uns erklärt, dass der Turbolader wie besprochen getauscht worden war. Auch musste dadurch Kühlflüssigkeit nachgefüllt werden. Die längere Arbeitszeit, die Kühlflüssigkeit und auch die Reinigung brauchten wir nicht bezahlen, das ging auf die Firma aufgrund der längeren Wartezeit. Wir bedankten uns für das gute Service und mit einem hier üblichen "God bless you" wurden wir verabschiedet.

Jetzt war Schluss mit Urlaub – das REISEN geht weiter!

Rio do Prata die Zweite

Vor der Weiterreise kauften wir wieder ordentlich ein - der Kühlschrank in Baghira war ja leer. Nachdem alles grob verstaut worden war, ging es aus der Stadt raus.

Auch wenn es schon finster war, wollten wir noch ein paar Kilometer machen und zumindest bis zum Stellplatz Rio do Prata fahren. Den Stellplatz kannten wir schon von der Anreise und knappe 200 km auf vierspuriger Schnellstraße - das passt genau.

Unterwegs hatte sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein riesiger Stau gebildet, die Ursache konnten wir nicht erkennen. Bei der Anreise gab es einen ähnlichen Stau auf der anderen Seite - sind wir Glückskinder!

Mittendrin statt nur dabei

15 km vor unserer Abfahrt standen wir auf einmal auch... nichts ging mehr. Die LKW-Fahrer wärmten sich ihr Essen und spielten laute Musik. Nach einer Stunde wurde es ruhig und die Scheinwerfer abgedreht - die zwei Spuren der Schnellstraße waren ein riesiger Parkplatz.

Nach über drei Stunden kam Bewegung in die Sache, wir fuhren ein paar hundert Meter und wieder Stopp. Nachdem wir sahen, dass die Sperre nicht weit entfernt war, machte sich Claudia mit Taschenlampe auf den Weg.

Die Straße war komplett gesperrt, da ein Vehiculo Longo umgestürzt war. In einer Kurve, die als gefährlich gekennzeichnet war, verlor der Fahrer sichtlich die Kontrolle und landete mit dem Führerhaus im Straßengraben. Der Rest seines Gefährts hing noch dran und blockierte die gesamte Straße. Voll geladen mit Soja musste dieses erst einmal abgeladen werden und dann begann die Bergung dieses 25 m Ungetüms.

Es ist ja kein Wunder: die Fahrer rasen mit ihren bis zu 30 m langen Ungetümen teils mit 130 km/h bergab, dann wieder eine Vollbremsung, wenn sie den Abstand falsch einschätzen, es raucht, qualmt und der Gummi stinkt. Als Folge liegt halt des Öfteren einer im Straßengraben.

Auf die Minute genau, um 02:30 Uhr morgens, nach SECHS Stunden, konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Immer kannst halt net Glück haben. Ein Megastau und wir waren diesmal auch mittendrin, statt nur dabei. ;-)

Nur noch eine Abkürzung

Nach der Abfahrt lotste uns das Navi auf direkterem Weg zum Stellplatz. Ok, wenn´s kürzer ist als beim letzten Mal?! Nach über 10 km Erdstraße standen wir vor einem Tor. Tja, Straße gabs schon, aber keine Weiterfahrt. Das Ganze wieder retour und die bereits bekannte Strecke zum Stellplatz. Kurz vor 4 Uhr waren wir dann am Ziel angekommen.

Die Hunde empfingen uns kurz, legten sich aber auch gleich wieder hin – genau wie wir.

Aufstehen, Sonne genießen, Einkauf ordentlich einräumen, frühstücken, schwimmen – am nächsten Morgen konnten wir den schönen Platz am Wasserfall noch genießen!

Didi´s 7 Quedas

Wir fuhren zurück auf die Schnellstraße vorbei an Rondonópolis in Richtung Süden, östlich am Pantanal vorbei. Bis Rio Verde de Mato Grosso war es die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg. Es war wieder viel Verkehr und die Kilometer wurden herunter gespult.

Bei der Anreise standen wir östlich von Rio Verde am Balneario Do Meca, an einem Fluss mit kleinem Wasserfall. Der Platz daneben, Didi Sete Quedas, war damals geschlossen. Dort gibt es größere Wasserfälle und diesmal war die Einfahrt offen. Also schauten wir uns das einmal an.

Die Anlage ist größer und liegt direkt am Fluss mit Wasserfällen über sieben Stufen - daher der Name. Bei der Ankunft war es schon dämmrig. Didi war nett und freundlich und wir die einzigen Gäste. Im Lichte unserer Außenleuchte bereiteten wir unser Abendessen zu. Nach zuvor zwei kurzen Nächten ging es bald ins Bett und es wir konnten einmal wieder richtig ausschlafen.

Am nächsten Tag erkundeten wir die Wasserfälle. Im unteren Becken konnte man zum Wasserfall schwimmen und ihn als Dusche und zur Massage nutzen – einfach herrlich! Ein voll schönes Ambiente und wir ganz allein. Im brasilianischen Sommer bzw. am Wochenende wird es sich hier sicherlich ganz schön abspielen.

Summiteers Reiseinspiration

Durch unseren erzwungenen Boxenstopp konnten wir im Pantanal ein paar Tage mehr verbringen. Der Norden mit Bom Jardim war nett, speziell das Schnorcheln im Fluss. Und Rio war auf jeden Fall einen Abstecher wert - dies hätten wir mit dem Auto nicht gemacht.

Als Overlander wissen wir, dass sich unerwartete Hürden lohnen können, wenn man selbst es möchte. Jedenfalls bring es nichts, sich darüber zu ärgern. :-)