Cañon del Atuel - Argentinien

Ende im Gelände
In El Nihuil beginnt dann der Cañon del Atuel, durch welchen eine Straße führt - quasi ein befahrbarer Mini Grand Canyon. Die Straße wurde gebaut, da sich vier Kraftwerke darin befinden - nicht für uns Touristen.
Wir fuhren in engen Serpentinen zum Fuße des Canyons und dann neben dem Fluss weiter. Beim Stausee des ersten Kraftwerks, nach ca. 5 km, war dann die Straße abgesperrt. Ende im Gelände. Sehr schade :-(
Ruhige Nacht im Canyon
Kurz vor der Sperre hatten wir schon einen möglichen Stellplatz ausgemacht. Den peilten wir jetzt an und blieben auf einem Parkplatz neben der Straße stehen. Da diese ja gesperrt war, würden nicht viele Autos vorbeikommen – und genau so war es.
Wir bahnten uns einen Weg durchs Gestrüpp zum Stausee, um ein paar Runden zu schwimmen. Es war herrlich warm!
Nach einer ruhigen Nacht frühstückten wir gemütlich im Freien. Ein kleiner Bus mit Touristen fuhr an uns vorbei. Vielleicht ist die Straße am Tag doch geöffnet?
Nein, nach 20 Minuten kamen sie wieder zurück.
Da die Sperre nur ein paar hundert Meter weiter war, fuhren wir nochmals hin. Dort stand ein "Süßigkeiten-Verkäufer". Dieser wartete hier auf gestrandete Touris.
Er erklärte uns, dass 8 km der Straße im Canyon zerstört sind. Man kann hinein wandern oder von der anderen Seite einfahren. Wir entschieden uns für Variante 2. Also raus aus dem Canyon und auf die Hauptstraße nach San Rafael, um unser Glück nochmal vom Norden zu versuchen.
Tourismus Hotspot San Rafael
Nachdem wir San Rafael passiert hatten und Richtung Süden fuhren, wurde es touristisch. Weingüter, Lokale und Verkaufsstände wechselten sich ab und viele Autos wälzten sich dahin. Es war ja auch Ferienzeit und zudem Sonntag.
Entlang des Flusses gab es einen Rafting-Anbieter nach dem anderen. Auch Flying-Foxes (die hier tirolesas heißen) wurde angeboten. Campingplätze, Schwimmbäder .. hier gibt es alles.
Cañon del Atuel die Zweite
Unser Ziel war der Cañon und so fuhren wir an einer Staumauer vorbei nach oben. Hier hat man einen genialen Blick über den Stausee. Etwas weiter stießen wir wieder auf eine Straßensperre, besetzt mit zwei Polizisten.
Nein, hier geht es nicht weiter. Auch unser ganzer Charme,
gepaart mit geringen Spanisch-Kenntnissen, führte nicht zum Erfolg. Wir
plauderten zwar eine Weile über unsere Reise, musste aber doch umdrehen.
Die
Straße ist zerstört. :-(
Wir fuhren wieder zurück zur Staumauer und dem Beginn des Abflusses. Hier schauten wir dem Treiben ein wenig zu. Da es sehr heiß war, suchten wir uns einen Platz am Fluss, um uns etwas abzukühlen.
Abkühlung bei 40 Grad
Wir genossen den Nachmittag chillend am Fluss. Viele Rafting Boote fuhren vorbei und Claudia ging auf Erkundungstour. Rafting für 18 € pro Nase, familienfreundlich, aber trotzdem spannend. Da ist eigentlich nichts verhaut.
Also versorgten wir die Klamotten im Auto und fuhren zum Parkplatz des Anbieters. Wir bekamen Schwimmwesten und Helme. Unser Guide, eine Lady aus Amerika, wartete schon auf uns. Zusammen mit zwei argentinischen Familien (insgesamt 10 Personen plus Guide) starteten wir dann mit Tiefgang - welchen unser Boot hatte. ;-)
In der Gegenströmung wurden noch kurz die Kommandos erklärt: vor, zurück, stopp (Ruder raus) und los geht's. Der Fluss hatte ein paar schöne Wellen, aber es gab keine heiklen Stellen. Wir konnten die wunderschöne Landschaft genießen und hatten Spaß mit den Stromschnellen. Es war eine lustige Fahrt auf knapp 7 km und nass waren wir auch alle. Ein Fotograf machte Fotos vom Ufer, welche wir uns natürlich auch noch mitnahmen.
Eine coole Abkühlung - es hatte knapp 40 Grad - verpackt in eine schöne Tour. Das hat sich ausgezahlt!
Unwetterschäden im Canyon
Unsere Guidin erklärte uns auch die zerstörte Straße. Vor ca. vier Wochen gab es einen richtig heftigen Sturm gepaart mit viel Regen und die Straße im Canyon brach an mehreren Stellen ein. Zwei der vier Kraftwerke wurden auch beschädigt und jetzt ist Wiederaufbau angesagt, daher dir großräumige Sperre.
Vogelperspektive auf Rio und Laguna Atuel
Nach dem Rafting fuhren wir die Straße wieder hoch zum Aussichtspunkt. Außer uns war niemand hier und wir positionierten Baghira so, dass wir uns vor ihr in Richtung See setzen konnten, direkt über den Klippen. Das Thermometer zeigte 37 Grad.
Es kamen immer wieder Autos vorbei, Leute stiegen aus und machten Fotos und verschwanden wieder. Den Einser-Platz hatten aber wir.
Rindsschnitzel und ein Andenfuchs
Wir hatten irgendwann einmal ein fertiges Kartoffelpüree gekauft und waren jetzt schon langsam beim "Aufessen" unserer Vorräte angekommen. Wir kauften dazu Rindsschnitzel - ein super Essen für diese Temperaturen. ;-)
Während dem Garkochen kamen immer wieder Leute vorbei, mit denen wir plauderten. Unser "Gelände-Spanisch" taugt ja doch zum Kommunizieren!
Ein bisschen mit der Drohne fliegen, Dinner bei Sonnenuntergang, es war herrlich.
Beim Abendessen kam noch ein junger Andenfuchs vorbei. Ein abendlicher Kontrollgang in seinem Revier, vielleicht gibt's ja was. Also das Rindsschnitzel hat ihm auch geschmeckt!
Und um 21:30 fuhren die letzte Touris ab und bei 29 Grad kehrte langsam Ruhe ein.
Summiteers Reiseinspiration
Hinter den Anden ging die Sonne unter, gegenüber ging zeitgleich der Mond auf. Eigentlich braucht es nicht viel zur vollkommenen Zufriedenheit.
Aja - a guats Achterl Rot war auch dabei. ;-)