Lagunen und Salars im Norden Argentiniens

28.07.2025

Termas Villa Vil

Die Fahrt von Cafayate führte uns auf gut ausgebauter Straße in den Süden. Es war ein entspanntes Fahren und in Huafín tankten wir noch einmal voll, bevor wir in den Norden abbogen. In Villa Vil fuhren wir zu den Termas, die uns von einem der Grenzbeamten empfohlen wurden.

Hier wurde offensichtlich alles neu gebaut bzw. hergerichtet. Das Gebäude mit den Sanitäranlagen war neu und der obere Stock, der ein Café werden soll, war noch nicht ganz fertig gestellt. Es gab drei große, runde Becken. Im ersten, bei 37 Grad, war am meisten los. Dann fließt das Wasser in die nächsten Becken mit 34 und 30 Grad.

Die Anlage war gut besucht und wir kochten uns in der Sonne was Feines. Von einem Angestellten wurden wir drauf hingewiesen, dass wir in der Nacht nicht am Parkplatz der Termas stehen dürfen, davor sei es aber kein Problem.

Nach dem Essen stellten wir Baghira nach draußen, wo auch andere Wohnmobile standen, und suchten nochmals die Termas auf. Da kamen wir auch drauf, dass Eintritt zu löhnen ist: knapp 4 € pro Person. Dies holten wir natürlich nach. Kurz vor Badeschluss um 21 Uhr zogen wir uns ins Auto zurück und hatten eine ruhige Nacht.

In der Früh sperrten die Termas um 8 Uhr auf und wir waren die Ersten im frisch gereinigten und eingelassenen Becken. Das Wasser war ganz klar und wir hatten die Anlage für uns allein, einfach herrlich!

Laguna Blanca

Nach dem morgendlichen Bad arbeiten wir uns von 2.100 m langsam, aber stetig in die Höhe. Nach ca. 60 km bogen wir zu unserem ersten Highlight, der Laguna Blanca auf 3.200 m ab. Die Piste war hier gerade frisch geschoben worden und Baghira konnte so richtig "auslaufen". Hinter uns staubte es gewaltig.

Am Mirador der Laguna nahmen wir im Sonnenschein ein "Stehjauserl" ein. Das Wasser der Laguna war ca. einen halben km entfernt - genau das Richtige für Zazu. Bei ihrem Erkundungsflug entdeckte sie doch tatsächlich ein paar Flamingos, die den Winter hier verbringen.

Campo de Piedra Pomez

Wir fuhren zurück auf die RP43 und über den Paso Portezuelo de Pasto Ventura auf 4.000 m zum nächsten Highlight, dem Campo de Piedra Pomez.

Hier waren wir teils auf richtiger Waschbrettpiste unterwegs. Bei der Wahl der passenden Geschwindigkeit und mit dem richtigen Reifendruck konnte man einiges ausgleichen, aber nicht alles.

Am Checkpoint wurde der Eintritt gelöhnt. Piedra Pomez ist ein riesiges Gebiet von Bimssteinfelsen. Gleich am Parkplatz erwartete uns der Haus- und Hoffuchs. Er schaute uns neugierig an, ok - es gibt nichts, dann legte er sich in den Schatten. Wir wanderten ca. einen Kilometer zwischen den surreal ausschauenden Felsen und nachdem hier keine Leute mehr unterwegs waren, hatte Zazu ihren großen Auftritt.

Zwei Ladies auf cooler Offroad-Piste

Von Piedra Pomez fuhren wir dann zum letzten Highlight und Stellplatz für diesen Tag, zur Laguna Carachi Pampa. Am Weg dorthin fuhren wir über schwarzem Lavasand vorbei am Volcan Carachi Pampa. Hier setzte sich Claudia wieder einmal ans Lenkrad, um ihre Offroad-Fahrkünste am Laufenden zu halten. Zwei Ladies unter sich auf richtig cooler Piste!

Laguna Carachi Pampa

Am Stellplatz auf 3.000 m waren noch einige Touristen unterwegs. Ein bisschen plaudern, dann mussten sie weiterfahren und wir hatten die Lagune für uns alleine. Wir wanderten zum Wasser und auch hier trotzten ein paar Flamingos dem Winter. Daneben grasten Lamas und Alpacas, dazu die Farben der Lagune - einfach nur schön!

Nach einem Sundowner zogen wir uns ins Kab zurück und kochten indoor. Die Temperatur war recht angenehm. Als es kälter wurde, zogen wir uns in die Schlafsäcke zurück. Da wir doch schon einige "Höhentage" hinter uns hatten, schliefen wir auf dieser Höhe sensationell gut.

Lange Offroad-Tour entlang der Salinen

Am heutigen Tag stand eine lange Offroad-Tour am Programm. Das Wetter war für Donnerstag und Freitag schlecht angesagt mit Wind von 70 bis zu 140 km/h. Da wir nicht irgendwo in der Pampa in einem Sandsturm enden wollten, mussten wir fahren.

Der erste Stopp war im Ort Antofagasta de la Sierra. Hier tankten wir noch einmal voll und bezahlten für den Diesel den teuersten Preis unserer Reise - aber er musste ja auch einmal hierhergeschafft werden. Natürlich war nur cash angesagt und fürs Quartier am Abend brauchten wir auch Bargeld. Bei der Touristeninfo - ja, die gibt es hier - wurde uns dann eine Zimmervermieterin genannt, welche Dollar wechselte. So kamen wir wenigstens zu ein paar argentinischen Pesos.

Salar de Antofalla

Von Antofagasta aus schraubten wir uns langsam auf über 4.500 m bei toller, abwechslungsreicher Landschaft. Vom Paso Portezuelo de Calalaste ging es dann bergab mit herrlichem Blick auf den Salar de Antofalla. Hier wollten wir einen Abstecher zur Laguna Verde machen, diese war aber leider "cerrado".

Wir drehten aber nicht mehr um, sondern fuhren auf dieser Piste weiter. Am Ende der Salar legten wir einen Mittags-Jausenstopp ein und da der Wind schon zugelegt hatte, mussten wir indoor essen.

Salar de Arizaro und Cono de Arita

Danach übernahm Claudia wieder das Steuer und über Serpentinen ging es bergauf. Der nächste Salar auf unserem Weg, der Salar de Arizaro, ist der drittgrößte Salzsee der Welt.

Diesen überquerten wir und fuhren vorbei am Cono de Arita, einem alleinstehenden Gesteinskegel, nach Tolar Grande. In diesem Minendorf hatten wir mühsam ein Zimmer ergattert. Nach über sieben Stunden Fahrzeit erreichten wir unser nettes, kleines Quartier mit Heizung und heißer Dusche – Herz was willst Du mehr!

Einkochen für die Grenze

Da wir am nächsten Tag nach Chile einreisen wollten, mussten wir noch unsere Lebensmittelvorräte verarbeiten. Das Gemüse und die Wurst wurden eingekocht und die Früchte für den Verzehr vorbereitet. Wir hatten unseren Kocher mitgenommen und unser Zimmer wirkte ein wenig wie eine Gastroküche. ;-)

Es schneit

Wir hatten unseren Wecker früh gestellt, denn heute war das Ziel San Pedro de Atacama in Chile. Dafür mussten wir zuerst eine lange Staubpiste hinter uns bringen und insgesamt standen knapp 400 km am Programm.

Als wir unsere Sachen vom Zimmer ins Auto brachten, schauten wir nicht schlecht, denn es schneite leicht - sprich die Gegend war "angezuckert". Das war für uns aber kein Problem, da auf den Staubpisten genug "Sand" vorhanden war.

Am Weg lag die Sehenswürdigkeit Ojos del Mar (das Meeresauge). Als wir am Parkplatz anhielten, stand dort wieder "cerrado". Im Winter sind diese Sehenwürdigkeiten wohl nicht so gut zugänglich. :-( Na gut, wenn sie uns nicht wollen, fahren wir halt weiter.

Langsam kam die Sonne durch, die Landschaft strahlte mit den im Schnee liegenden Bergen und wir fuhren wieder in die Höhe. Hier in dieser Gegend geht es bergauf und bergab, und dann wieder ewig über Hochebenen dahin. Wir bewegten uns zwischen 3.500 und 4.500 m Seehöhe und waren durch den Aufenthalt in diesen Höhen schon gut akklimatisiert.

Paso Jama – Chile, wir kommen!

Vorbei an einer riesigen Photovoltaik-Anlage kamen wir auf die asphaltierte Straße, welche auf den Paso Jama führte. Dieser trennt Argentinien von Chile und ist in dieser Gegend die einzige Möglichkeit für Touristen nach San Pedro de Atacama zu kommen. San Pedro ist sehr touristisch und wir haben uns dort für zwei Nächte in einem schönen Hotel eingebucht - ein wenig Wellness inklusive. Dort wollten wir das schlechte Wetter "aussitzen".

Unverhofft kommt oft

Als wir zum Pass kamen, tankten wir noch einmal voll und verbrauchten unsere letzten argentinischen Pesos. Einsteigen und weiter zur Grenze. Dort stand ein Wachhäuschen und die Straße war abgesperrt. Eine Lady vom Militär saß drinnen. Claudia stieg aus und wollte sich bezüglich der Aus- und Einreiseformalitäten und den Örtlichkeiten dazu erkundigen. Sie kam zurück mit der Auskunft "Der Pass ist aufgrund des Schneefalls bis Samstag gesperrt."

Na gut, zurück zur Tankstelle und im Cafe die neue Lage sondieren. Hier heroben auf über 4.000 m und mit dem Wind/Sturm konnten wir nicht bleiben. Auf booking.com fanden wir ein Zimmer in San José de Pozo Colorado – in der Nähe der Salinas Grandes. Dort waren wir ja schon, aber was solls.

Von Argentinien konnten wir auch nach Bolivien reisen. Wir mussten dafür zwar die Lagunenroute auslassen, aber so ist das Reisen halt: immer flexibel bleiben.

Tausche Hotelzimmer mit Wellness gegen Hospedaje Substandard

Wir fuhren also 200 km retour in das Örtchen San José de Pozo Colorado. Wenn man eine Kulisse für einen Italo-Western brauchen würde, hier würde man fündig werden. Na gut, ein paar Reifen und Stromleitungen müsste man weg retuschieren, aber die Straßen, die Kirche - wie aus der Zeit gefallen.

Nachdem wir in unser kleines Zimmer eingecheckt hatten, machten wir noch eine kleine Dorfrunde. Plötzlich frischte der Wind auf und der feine Sand peitschte uns ins Gesicht und in die Augen. Nur schnell wieder zurück und ins Zimmer.

Dieses wurde mit einem elektrischen Paneel beheizt und brachte es auf eine Wohlfühl-Temperatur von 12 Grad. :-(

Summiteers Reiseinspiration

Änderungen und Flexibilität gehören zum Reisen dazu. Diese "Behaviours" haben wir bereits verinnerlicht – dachten wir.

Wenn sich allerdings laufend Herausforderungen und Änderungen ergeben und die Anpassungen zu häufig werden, dann ist das auch für uns viel. Irgendwann kommt dann das Gefühl: Warum WIR?! Weshalb kann es nicht mal einfach "normal" ablaufen?

Wichtig ist in diesen Situationen, die uns allen im Leben begegnen, die eigene "Opferhaltung" möglichst schnell zu erkennen. Und dann – wie heißt es so schön? "Aufstehen – Krönchen richten – weitergehen bzw. -fahren!" :-)